Der Bioladen Blog

Alltägliches aus dem Bioladen

Kundensprüche #1 12. März 2009

Filed under: Kunden — bioladen @ 19:53

Unbekannte Kundin (UK) :“ Ich such das Öl das ich jeden Morgen nehme“
…. mehr kam nicht als Aussage. Ich wartete ob noch was kam. Nein nichts mehr. Ich überschlug kurz grob wieviele Ölsorten wir führen……. und fragte dann :
Wie heißt denn ihr Öl dass sie suchen?
UK: Oh, das weiß ich nicht.  Aber daraus kann man auch Hosen machen.

Das  sind, die Momente wo ich zwanghaft an Brot  denken muss um nicht zu lachen. ( Wenn ihr das Gefühl habt lachen zu müssen aber es in dem Moment total unpassend wäre, dann denkt einfach an ein Brot, ein simples Brot, dann muss man nicht lachen. Das hilft!!!)

Jedenfalls wollte die Kundin ein Fläschen Leinöl. Leinöl – Leinenhose (you know) Damit hat sie ja auch nicht ganz unrecht, gleiche Pflanze.

Und wenn ihr demnächst Olivenöl braucht und im Laden den  Namen vergesst, dann sagt ihr einfach: Das ist auch auf einer Pizza drauf.  Dann wird euch bestimmt geholfen. 🙂

 

Fragen #2 EAN-Codes durchstreichen 10. März 2009

Filed under: Alltägliches — bioladen @ 14:38

Hallo Bioladen-Blog,
mir sind bei uns im Bioladen einige Produkte aufgefallen, die auf dem EAN Code eine um 90Grad gedrehte 8 haben oder einen feinen Querstrich. Hat das eine bestimmte Bedeutung bei Bio-Lebensmitteln?

Danke für deine Frage. Als ich angefangen habe im Biobereich zu arbeiten, haben diese gedrehten Achten und Querstriche mich anfangs auch verwundert, bzw sie verwundern mich heute noch; Nicht die Achten an sich aber die Menschen denen diese Querstriche und Achten wichtig sind.

Es geht sehr ins Esoterische. Auch wenn einige jetzt sagen: Nein es ist kein Esoterikkram sondern messbar….

Ich hole mal weiter aus:
Einen EAN-Code kennt ihr alle.  Er dient dazu, dass Artikel an der Kasse per Scanner eingelesen werden könne. Jeder Artikel in Europa hat einen eigenen Code, manche nennen ihn auch Barcode. Die EAN-Codes die ihr auf diversen Produkten finden werdet, sind eingebettet in die Zahl 666 (Die Doppelstriche am Anfang, in der Mitte und am Ende jedes Codes stehen für eine 6)
Wofür die 666 steht, kann jeder selbst im weltweiten Netz rausfinden, das würde hier zu lange dauern. Es steht kurzgesagt für das Böse

Es glauben einige, dass im Barcode das Böse versteckt ist. Weiterhin glauben sie, das die Striche im Barcode (und auch andere Dinge) Schwingungen/Energien aussenden. Schwingungen die aus einer eingebetteten 666 rausschwingen sind, in deren Glauben, böse und können krank machen und das jeweilige Lebensmittel nimmt diese böse Schwingung auch auf. Dieser Glaube daran  ist sehr weit verbreitet. (auch wenn man es nicht glauben mag)

Es gibt einige Menschen, auch wenn dies kaum einer kundtut, die ihre Sachen, die sie eingekauft haben, auf dem Barcode mit einer quergelegten 8 versehen (quasi dem Zeichen für Unendlichkeit). Dadurch sollen angeblich die negativen Schwingungen beseitigt werden.

Nun haben aber einige Hersteller im vorraus darauf geachtet, dass ihre hergestellten  Lebensmittel nicht mit bösen Schwingungen bzw. bösen Energien kontaminiert werden und so findet man, vor allem auf Quellwasserflaschen, einen feinen Querstrich durch den Barcode oder sogar eine leicht transparente quergelegte 8.

Aufgefallen ist mir der Querstrich auf Wasserflaschen und Gewürzpackungen. Die quergelegte 8 ist mir bisher nur auf einer Wassermarke aufgefallen.

Jeder soll an das glauben, von dem er meint, dass es ihm hilft oder weiterbringt oder beschützt. Ich finde es okay, wenn jemand Achten auf seine Lebensmittel malt solange er mich dazu nicht bekehren will es auch zu tun.

Freu mich auf eure Meinungen hierzu.

Bilder:
Linkes Bild: eine transparente 8
Rechtes Bild: ein feiner Querstrich an der oberen Barcode-Kante
achtquerstrich


 

Schreitante 9. März 2009

Filed under: Kunden — bioladen @ 11:33

Eine mir bisher unbekannte Kundin kam gereade  in den Laden und suchte sich diverse Dinge zusammen und legte sich diese in den Wagenund fragte mich ob wir etwas gegen Husten haben. Haben wir: Tees, Bonbons usw…
Plötzlich klingelte ihr Handy und sie ging ran. (soweit nichts ungewöhnliches)

Aber: Ich habe erhlich noch nie in meinem Leben einen Menschen so laut am Handy reden hören. Diese Kundin hat eben den ganzen Laden zusammengebrüllt während sie scheinbar mit ihrem Mann telefoniert hat. Alle anderen Kunden habe sich wirklich gestört gefühlt.
Eine andere Kundin ging prompt zu dieser Schreitante hin und meinte:  Wenn sie dieses Telefon ganz normal nutzen würden, bräuchten sie auch nichts gegen Husten und wenn sie vor die Tür gehen würden und dort weiterschreien, dann sparen sie sich die Handykosten, weil ihr Mann sie wahrscheinlich hören wird, egal wo er sich derzeit aufhält……
Die Schreitante hat wortlos ihre Sachen bezahlt und hat draussen weitertelefoniert.
Ich habe immer noch Bauchkrämpfe weil ich mein Lachen unterdrücken musste. Den Gesichtsausdruck der Frau  werde ich heute nicht mehr vergessen.

 

Fragen #1 5. März 2009

Filed under: Biolebensweise — bioladen @ 20:03

Mit diesem kleinen Beitrag beantworte ich erste Fragen, die ich als Mail bekommen habe.

Frage: Ernährst du dich privat zu 100% mit Bio-Lebensmitteln?
Ich versuche es. Aber wenn ich mir so meinen Kühlschrank ansehen, dann würde ich ein Verhältnis von 80% Bio zu 20% konventioneller Nahrung vermuten.  Klar kaufe ich ein Großteil bei uns im Laden ein, aber einiges ist mir  zu teuer und wird dann in normalen Supermärkten eingekauft und manche leckere Sache gibt es einfach nicht in Bioqualität oder schmeckt dann anders… 😉

Frage: In meiner Stadt sind die Bioverkäuferinnen leicht esoterisch angehaucht, du auch?
Definiere „leicht esoterisch“!
Ich merke manchmal:  „Huch was tust du da gerade fürn Spökenkiekerkramsens.“ Klar bekommt man lauter spannende, abgedrehte Sachen zu hören von einigen Kunden. Manchmal denkt man sich: Ja da könnte was dran sein oder auch Nein, das ist albern. Man liest auch Zeitschriften (medizinische, naturkundliche, esoterische Zeitungen) um sich weiterzubilden und da steht dann auch viel esoterisches Zeugs drin.

Ich kann schon behaupten, dass sich meine Lebensweise gewandelt hat, seit ich im Bioladen arbeite. Ich würde aber nicht behaupten, dass ich eine esoterische Lebensweise habe oder in eine spirituelle Richtung gehe, auch wenn Glaskristalle in meinen Fenstern hängen, oder ich Edelsteine in meiner Wasserkaraffe liegen habe (oder ist das jetzt schon „leicht esoterisch“?)

Freu mich auf mehr Fragen oder Kommentaren zu „leicht esoterisch“.

 

Design, Fragen und Twitter 4. März 2009

Filed under: Alltägliches — bioladen @ 19:50

Dies ist ein Beitrag, der nichts mit dem Arbeiten im Bioladen zu tun hat, sondern mit diesem Blog und mir.
Habe ein paar Hinweise auf das unpassende schrille Grün im Weblog bekommen und das Layout nun komplett verändert. Sprich: ein neues Template aktiviert.

Dann wollte ich mich bedanken für die Mails die ich bekommen habe, mit vielen Fragen. Werde diese Fragen in Form von Beiträgen der Reihe nach abarbeiten in den nächsten Tagen. Ihr könnt mir gerne noch mehr Fragen schicken, wenn ich die beantworten kann, dann tue  ich das.

Ausserdem könnt ihr mir auch auf Twitter folgen. Werde versuchen euch dort auch zu unterhalten, in irgendeiner Form

Würde mich über weitere Fragen, Lob, Kritik und so weiter.. freuen

 

Sprachlos 3. März 2009

Filed under: Kunden — bioladen @ 11:16

Da steht man nichts ahnend an der Kasse und kassiert die Ware der Kunden.

Ein Kunde, den ich vorher noch nie im Laden gesehen hatte, legt mir 10 Teebeutel auf den Kassentresen…..
Verduzt frage ich ihn, wo der Rest der Teebeutel samt Umverpackung ist.
Daraufhin erklärt er mir grimmig, dass er nur10 Stück brauche und dass es ein Unding sei, dass man immer volle Packungen kaufen muss.

Ich war sprachlos, da war doch wirklich jemand auf die Idee gekommen eine verschweißte Packung Tee aufzumachen und 10 Teebeutel rauszuholen und zu denken, dass man damit durch kommt (und die restlichen Beutel wieder ins Regal stellt)

Er fragte mich dann, was diese 10 Beutel voller Tee denn nun kosten würden. Das sind die Momente wo man den Blick durch den Laden schweifen lässt um zuschauen wo die versteckten Kameras sind.
Da mischte sich zum Glück ein Kollege ein. (Ich muss wohl ein wirklich sprachloses Gesicht gemacht haben) Er erzählte dem Kunden etwas von Regeln in einem Supermarkt  und so weiter….

Letzendlich zahlte der Kunde für seine 10 Beutel und den Rest des Tees samt Verpackung  und bekam von uns den Hinweis, doch in Zukunft in den nahegelgenen Teeladen zugehen. Da bekäme er jede Wunschmenge an Tee, die er möchte.

Manchmal kann ich es kaum glauben, wieviele merkwürdige Menschen es in dieser Stadt/in diesem Land/auf diesem Planeten gibt.

 

Die Hauptstadt von kbA 28. Februar 2009

Filed under: Kunden — bioladen @ 12:16

Auf vielen unserer Gemüseschilder und Obstschilder steht neben dem Namen und dem Preis auch die Herkunft des jeweiligen Gemüses als Kürzel, z.B D für Deutschland.
Auf vielen anderen Bioprodukten steht auch die Herkunft drauf, aber immer ohne Kürzel und es steht auf ganz vielen Produkten drauf: aus kbA

Kundin: Sagen sie, welches Land hat denn die Abkürzung KBA (und zeigt mit eine Gewürzpackung aus Deutschland  hoch)
Ich: Das ist kontrolliert biologischer Anbau, kein…
Kundin:
Ja das weiß ich doch, aber ich möchte wissen welches Land das ist. Das ist bestimmt irgendwo aus Afrika. Ne das ist mir zu weit. Das ist dann ja nicht mehr ökologisch. Ich wüßte jetzt auch noch nicht mal die Hauptstadt von dem KBA. Ich such mir da ein anderes aus dem Regal aus. (und verschwindet um die Ecke und kommt nach 30 Sekunden wieder)
Kundin: Die sind ja alle aus KBA. Haben sie keine Gewürze aus Europa?
Ich: kbA ist keine Abkürzung für ein Land sondern für kontrolliert biologischen Anbau
Kundin: Ach dann kommt das Gewürz gar nicht aus Afrika?

…………..

Meine Kollegin hat sich während des ganzen Gesprächs vor Lachen kaum halten können. Und ich musste die ganze Zeit total Ernst sein. Das fällt manchmal total schwer. Würden Kunden einen Ausreden lassen und nicht besserwisserisch tun, wäre allen viel schneller geholfen

 

Batiktragende Vegetarier 25. Februar 2009

Filed under: Alltägliches — bioladen @ 18:06

In einem Bioladen arbeiten ganz normale Menschen – wie du und ich

In einem Bioladen gehen auch ganz normale Menschein einkaufen – wie du und ich

Doch trotzdem halten sich viele Gerüchte/Vorurteile um Kunden und Verkäufer in einem Bioladen.

Da wäre zum einen das Gerücht, dass alle die im Bioladen arbeiten Vegetarier sein sollen.
Es gab schon wirklich viele Kunden, denen es quasi die Sprache verschlagen hat, als sie erfuhren, dass keiner von uns 8 Leuten im Laden Vegetarier ist.  Von:  „Ne das glaub ich euch jetzt nicht“ bis hin zu „Was echt? Ihr esst Fleisch? und dann darf man hier trotzdem arbeiten?“
Stellt euch vor: Bei uns kann man sogar Fleisch kaufen und natürlich auch Vegetarier Sachen.

Es gibt aber viel viel mehr Dinge, die andere über Biokunden denken. Wenn ich anderswo erzähle, dass ich in einem Bioladen arbeite, dann kommen die skurilsten Vorstellungen über die Kunden.
Die Top3 wären:
1. Batiktragende Alt-Hippies
2. Hypochondrie geplagte alte Jungfern
3. Überforderte langzeit Mütter

Zu 1: Ich arbeite nun schon wirklich lange in diesem Laden und mir ist bisher erst ein Kunde untergekommen der ein Batikthsirt trug. Ansonsten haben alle anderen Kunden normale Klamotten an. Und Alt-Hippies gibt es wenige hier.

Zu 2: Kommen vereinzelt vor. Diese sind aber dann eher doch in den Reformhäusern der Umgebung anzutreffen.

Zu 3: Wenige bis keine

99% der Kunden sind ganz normale Menschen und 100% der Mitarbeiter auch.

 

Bioladenkunst No1 24. Februar 2009

Filed under: Bioladenkunst — bioladen @ 21:39

Einsamer ApfelAls Bioladenkunst kommen dann an dieser Stelle skurile,schöne,nicht so schöne usw.. Bilder hin.

Zu allererst ein einsamer Apfel. Ich würde sagen es war das Anstands-Äpfelchen (der Apfel lag wirklich so im Korb)

 

Ich komm dann jetzt gleich einkaufen

Filed under: Kunden — bioladen @ 21:10

Wir haben bei uns im Laden eine Kundin, die kommt jeden Donnerstag und macht Großeinkauf.

Soweit nichts ungewöhnliches, aber:  Diese Kundin ruft jeden Donnerstag um kurz vor 9 an (wir machen um 9 Uhr erst auf und haben bis dahin viel zu tun, damit alles schick aussieht) und kündigt sich an, dass sie heute einkaufen kommt.

Pünktlich jeden Donnerstag um kurz vor 9 klingelt also das Telefon, man nimmt ab und weiß genau wer dran ist:
Kundin: Ja, ich wollt nur sagen, ich komm dann jetzt gleich einkaufen mit meinem Mann.
Ich: Ja, das ist vollkommen Ok. Bis gleich
(Ich verspüre die regelmäßige Lust  das Gespräch damit zu beenden)
Kundin: Habt ihr frische Möhren heute bekommen?
Ich: Ja haben wir
Kundin: Und habt ihr Mangos da, dass ich die gleich mit auf den Einkaufszettel schreiben kann?
Ich: Ja haben wir. Ich muss nun wirklich was tun und…
Kundin: und was ist mit Sahne?

……


Spätestens ab dieser Stelle überlegt jeder von uns Mitarbeitern JEDEN Donnerstag, ob das Telefon nicht einfach in diesem Moment aufgelegt werden könnte ohne dabei unfreundlich zu sein. Es hat nur noch keiner aufgelegt.
Wenn sich alle Kunden telefonisch ankündigen und sagen, dass sie 30 Minuten später da sind zum Einkaufen, dann würden wir 10 Telefonisten Arbeitsplätze schaffen können (mal abgesehen davon, dass das eine Verlustrechnung wäre)

30min später, jeden Donnerstag ist diese Kundin dann im Laden und kauft ein und dann geht der Spaß erst richtig los. (Mehr dazu die nächsten Tage)